OL-Training

Es ist ein lauer Frühlingsabend an diesem Dienstag im Jahre 2011. Ich finde mich pünktlich im Langriet in Neuhausen am dem Parkplatz ein. Dort treffe ich auf Kurt, den Trainingsleiter und langjährigen Bahnleger. Wie gewohnt empfängt er mich mit einem freudigen Lächeln. Ich mache mich laufbereit und Kurt übergibt mir die vorbereitet Karte. Nach einer kurzen Korrektur eines Postens, den er nicht so setzen konnte, wie er ursprünglich geplant hatte, studiere ich die Karte. Wie so üblich ist die richtige Routenwahl bei den OL-Läufen von Kurt bereits die erste Herausforderung. Nachdem ich mich für einen Ablauf entschieden habe, wird die Startzeit notiert und ich mache mich auf den Weg in den Wald. Die ersten Posten finden sich beinahe von selbst, was mich etwas übermütig werden lässt. So entscheide ich mich, am vierten Posten von meiner geplanten Route abzukommen und eine andere Reihenfolge zu laufen, was sich im Nachhinein als nicht sonderlich klug erwies. Ich muss unnötige Höhenmeter vernichten, welche ich dann wieder erklimmen muss. Es lässt sich auch nach einem weiteren Kartenstudium nichts mehr daran ändern, habe ich doch in meinen jungen Vereinsjahren gelernt, dass man speziell in einer Situation, in der man hinunterlaufen muss, die Karte besonders gut studieren muss: Weil es sonst geschehen könnte, dass man zu weit hinunterfällt und dann wieder hoch muss. Aus diesem Fehler gelernt, halte ich mich in der Folge an die geplante Reihenfolge, was mich dann auch immer sehr schnell zu den Posten führt. Als ich dann beim drittletzten Posten stehe, machte sich wohl der Sauerstoffmangel auf Grund des hohen Lauftempos bemerkbar. Ich schätze doch beim Weglaufen prompt eine Distanz zu kurz ein und gerate eine Strasse zu tief hinunter. Es bleibt mir somit nichts anderes übrig, als meine geplante Reihenfolge wieder zu verlassen, was mich sicher auch wieder Zeit kostet. Dann heisst es aber, mit Vollgas über den letzten Posten in Richtung Ziel zu eilen. Im Ziel angekommen, machen sich die zu wenigen Trainingskilometer bemerkbar. Aber auch die mehreren Minuten Zeitverlust, die ich im Wald liegen gelassen habe, trüben die Freude darüber nicht, einen super OL gelaufen zu sein. Ich bedanke mich hiermit im Namen aller Teilnehmer bei unserem Bahnleger Kurt. Der OL war wie immer super gelegt und das Kartenmaterial war vorbildlich bereitgestellt worden. Es ist eine Freude an so einem Training teilnehmen zu dürfen und jeder der nicht dabei war, hat etwas verpasst. Natürlich begiessen wir die vollbrachten Leistungen im Anschluss noch und jeder erzählt von seinen Erlebnissen unter sauerstoffarmen Bedingungen im Wald von Neuhausen. Als ich dann in Rangliste noch vor einem langjährigen Trainingskollegen aufgeführt werde, bin ich natürlich doppelt erfreut. Er behauptet zwar, es sei daran gelegen, dass er seine Hündin mit auf den Lauf mitgenommen habe. Ich glaube aber eher, es liegt daran, dass sein Trainingszustand auch schon besser war. Wir werden es das nächste Mal sehen!

Ein super begeisterter Trainingsteilnehmer