Beresina 2010

Nun, sitzt ihr alle bequem? Dann kann ich ja mit dem erzählen beginnen?...

Es waren einmal ein paar wackere Männer. Man hörte von ihnen sagen, sie würden sich die Rentiermannen nennen. Nun, dieser Name schien durchaus seine Berechtigung zu haben. Denn sie waren ausdauernd und fühlten sich in der eisigen Kälte wohl, wie eben die Rentiere. Wie sonst könnte man es sich denn erklären, dass sie jeden Winter ein Gewässer mit dem Gummiboot befuhren?

So hat es sich zugetragen, dass an einem frühen Samstag Morgen im Januar 2010 sich in aller Herrgottsfrühe traffen. Sie hatten nach einer neuen Herausforderung gesucht. Die Töss zwischen Wülflingen und Rorbas schien ihnen für eine Bootstour geeignet zu sein. Obwohl die Töss relativ wenig Wasser führte, schien sie fahrbar zu sein.

Die logistischen Vorbereitungen waren eben abgeschlossen worden ? die Autos wurden bei den entsprechenden Standorten parkiert, das Gepäck geschnürrt und die Gummiboote aufgeblasen. Es konnte also losgehen. Die M2 Boote wurden gewassert und endlich konnte es losgehen. Nun, die Töss ist nicht gerade ein grosser, gemächlicher Fluss, viel eher ist sie ein kleines, wildes Flüsschen. Doch in der ersten Hälfte der zu befahrenden Strecke wurde dieses Flüsschen seiner Wildheit beraubt. Es wurde begradigt und das Wasser durch viele kleinen Schwellen gestaut. Doch gereade haben es in sich und wie schon gesagt, die Töss führte an jenem Wintertag nicht gerade viel Wasser. Die grösste Herausforderung in diesem Bereich war es, die Schwellen zu passieren, ohne zwischen den Steinen stecken zu bleiben, Wasser zu fassen oder gar zu kentern. Wie man sich denken kann, war dies nicht immer einfach und immer wieder schossen ein paar Wasserspritzer über die Bugspitze und einige Male mussten sich die Rentiermänner aus einer der Schwellen freikämpfen. Dies forderte unweigerlich seinen Tribut, so brach eines der Ruder aufgrund der grossen Kräfte. Schliesslich gelangten die Rentiermänner bei einem Wehr an. Hier mussten sie an Land gehen, das Hinderniss umgehen und schliesslich wieder die Boote wassern.

Im zweiten Teil der Strecke bot die Töss ein total anderes Bild. Hier war die Töss ein wildes Flüsschen. Im Laufe der Zeit hatte sie sich tief durch den Fels gefressen. An diesem Wintertag präsentierten sich die Felswände in ihrem schönsten Kleid. Wasser, welches zwischen den Gesteinsschichten durchdrückte, hat unzählige Eiszapfen gebildet. Was für ein faszinierendes Bild. Hier folgt nun eine Flussschleife der anderen. Stellenweise hat die Töss die Gesteine weit unterspült und die Rentiermänner müssen darauf achten, dass sie ihren Kopf nicht an den Felsen anschlagen. Durch diese wunderbare Landschaft schiffen sie nun Richtung Freienstein zu. Dort angekommen, wassern sie aus, retablieren sie die Boote und Ausrüstung und stärken sich schliesslich mit bei einem wärmenden Mahl.

Weiter Bilder findet ihr im Bilderarchiv (2010)