Long John

Eigentlich hatte ja Kurt die Verantwortung über den diesjährigen Long John an Hansi abgegeben. Dieser hat dann auch einen OL mit 12 Posten ausgesteckt, der uns auf der einen oder anderen mehr oder weniger direkten Route vom Gasverbund an die Laag führen sollte. Da Hansi aber ein Dienstjubiläum bei der Polizei zu feiern hatte an diesem Abend, sprang dann doch Kurt für die Laufblattausgabe sowie Zeitmessung ein, während Peter Bührer an der Laag für uns das Feuer machte.

Es brauchte einige Überwindung für mich, am OL teilzunehmen. Erstens war ich lange (ca. 1 Jahr) nicht mehr Joggen und zweitens waren meine Joggingschuhe beim Unwetter vom 2. Mai davongeschwommen. Herrliches Wetter mit angenehmen Temperaturen und ein Sonnenuntergang über den Reiater Feldern versprachen aber eine Ambiance, wie man sie oft nur im UOV erlebt.

Da ich dann doch nicht mit dem Fahrrad an den Start ging, montierte ich meine Haix-Stiefel – die Uniformschuhe meiner früheren Polizeizeit. Bei dieser Ausgangslage nahm ich’s dann bei der Postenblattausgabe gemütlich und kümmerte mich auch nicht drum, dass meine Startzeit schon vorbei war, als ich mit Butz im Gespräch war. Ich lief ja sowieso ausser Konkurrenz…

Die einzelnen Posten lief ich dann aber, auf Höhenkurven Rücksicht nehmend, auf eine dermassen treffsichere und optimale Art an, dass ich auch immer wieder auf einige starke Läufer aus unseren Reihen traf, die zwischendurch weit vor mir rannten. Orientierungshilfen waren immer wieder Grenzpunkte. Ich liess mich auch nicht von Max’ Sprüchen entmutigen, der mir attestierte, mit meiner treffsicheren Postenpeilung zu beweisen, dass ich von Kartenlesen überhaupt nichts verstand, seien doch die Posten überhaupt nicht dort, wo sie auf der Karte eingetragen seien.

Auf jeden Fall schaffte ich es innert einer Stunde mit allen 12 Posten ins Ziel an der Laag, wo das Feuer schon loderte und zwei Flüssigkeiten lockten: das in genügender Menge vorhandene Bier sowie der noch immer warme Rhein. Genüsslich nahm ich das Bad im Rhein mit dem guten Gewissen, dass mein OL-Stern noch nicht untergegangen war. Die Rangverkündigung bestätigte dann auch, dass ich (als Zweitletzter) sogar Roli – als starken OL-Läufer – geschlagen hatte.

Nachdem wir unser Grillgut verspeist hatten, sassen wir ca. 15 Rentiermannen noch lange in der nur durchs Lagerfeuer erhellten, sonst aber dunklen Sternennacht an der Laag und brachten mit unseren Gesprächen auch etwas Lautstärke in die Stille am Rhein.

Danke an Hansi, Kurt und Peter fürs Organisieren – war mal wieder herrlich.

Augsi