Sonderausstellung Mobilmachung im Museum im Zeughaus

Auszug der Schaffhauser Truppen nach der Mobilmachung 1914. Bildnachweis: Stadtarchiv Schaffhausen

Im Jahr 2014 jähren sich die Mobilmachungen von 1914 (Erster Weltkrieg) und 1939 (Zweiter Weltkrieg). Zeitzeugen zum Ersten Weltkrieg gibt es heute keine mehr, und auch die überlieferten Erinnerungen an diese Zeit sind in der breiten Öffentlichkeit weitgehend verblasst. Der heutigen Generation von jungen Schweizerinnen und Schweizern fehlt aber auch meist ein persönlicher Bezug zum Zweiten Weltkrieg und somit auch die Vorstellung, welche Auswirkungen jene unsichere Zeit auf Einstellung und Verhalten der damaligen Bevölkerung in der Schweiz hatte. Aus diesem Anlass gestaltet das Museum im Zeughaus Schaffhausen eine neue, umfangreiche Sonderausstellung: «Mobilmachung. Die Mobilisierungen der Schweizer Armee seit 1792.»

Der Ausstellungstitel bringt zum Ausdruck, dass sich das Thema Mobilmachung nicht auf die beiden grossen Weltkriege beschränkt, wie oft angenommen wird. Allein zwischen dem Beginn der Napoleonischen Kriege von 1792 und der neuen Bundesverfassung von 1874 kam es in der Schweiz zu mehr als 25 Mobilmachungen wegen Kriegshandlungen im In- oder Ausland. Bis heute wurden eidgenössische Truppen über 130 mal zum Aktivdienst einberufen, sei es zur Verteidigung unserer Grenzen oder zur Unterstützung der zivilen Behörden bei der Abwehr schwerwiegender Bedrohungen der inneren Sicherheit.

Die Ausstellung ruft diese Einsätze anschaulich, chronologisch gegliedert in Erinnerung, stellt sie in einen historischen Zusammenhang und greift jeweils einzelne Themen vertieft heraus. Die Geschichte der Mobilmachungen ist auch eine Geschichte der Schweiz als neutraler, unabhängiger Staat, der seine Armee zum Schutz seiner Sicherheit einsetzt. Die Mobilmachungen und die Konflikte, die ihr Anlass waren, hatten teilweise beträchtliche soziale, wirtschaftliche und politische Auswirkungen auf unser Land; auch dies ist Thema dieser Ausstellung. Diese Zusammenhänge sollen jungen und älteren Besucherinnen und Besuchern aus der ganzen Schweiz veranschaulicht werden. Insbesondere werden auch das hohe Engagement der Zivilbevölkerung und die wichtige Rolle der Frauen gewürdigt. Dargestellt werden auch die umfangreichen Mobilmachungsvorbereitungen während des Kalten Krieges sowie der Stand der aktuellen und geplanten Mobilmachungsvorbereitungen der Armee XXI.

Die Sonderausstellung Mobilmachung, ist in Zusammenarbeit mit dem Verein Schweizer Armeemuseum VSAM entstanden. Sie wurde von über 100 Freiwilligen in mehr als 6000 Arbeitsstunden vorbereitet. Am Eröffnungstag vom 10. Mai 2014 werden von 10:00 bis 17:00 u.a. Live-Vorführungen zum Thema Pferdestellung (mit sechsspännigem Geschütz) und zur Anbauschlacht (mit Holzgas-Traktor) gezeigt. Verpflegen kann man sich in der Museumsbeiz. Weitere Veranstaltungen finden am 2. August (100 Jahre Mobilmachung 1. Weltkrieg) und am 6. September 2014 (75 Jahre Mobilmachung 2. Weltkrieg) statt. Weitere Informationen unter www.museumimzeughaus.ch.

Museum im Zeughaus
Richard Sommer (Kommunikation)